
1 Jahr vor den 14. Winter-Paralympics: Die wichtigsten Fragen auf dem Weg nach Mailand & Cortina d’Ampezzo
Nicht einmal ein halbes Jahr ist vergangen, seit das Paralympische Feuer der Spiele in Paris erloschen ist, da werfen bereits die Winterspiele in Mailand & Cortina d’Ampezzo ihre Schatten voraus. Heute in einem Jahr, am 6. März 2026, werden im Amphitheater Arena di Verona die 14. Paralympischen Winterspiele eröffnet. Diese feiern nicht nur ihr 50-jähriges Bestehen, sondern kehren 20 Jahre nach Turin 2006 wieder nach Italien zurück. Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Paralympischen Spiele Mailand und Cortina.
Wer ist dabei?
Insgesamt werden rund 665 Athlet/-innen aus aller Welt an den Spielen teilnehmen. Aus deutscher Sicht ist derzeit mit einer Kadergröße von etwa 20 Athlet/-innen zu rechnen. Die Anzahl könnte allerdings noch deutlich steigen, sollte sich die Para Eishockey-Nationalmannschaft mit den fünf sächsischen Bundeskadern Bernhard Hering, Robert Pabst, Christian Pilz, Frank Rennhack und Lars Uhlemann (alle Eissportclub Dresden e.V.) für die Spiele qualifizieren. Bei den Spielen in Peking 2022 gehörten dem Team Deutschland Paralympics 18 Sportler/-innen an. Die gesamte Delegation, inklusive Trainer/-innen und Betreuer/-innen, wird deutlich größer sein.
Welche Sportarten sind vertreten?
An neun Tagen werden bis zum 15. März 2026 in insgesamt sechs Sportarten 79 Medaillenentscheidungen ausgetragen. Während die Sportarten mit Blick auf die Spiele 2022 identisch sein werden, ist ein Wettbewerb im Rollstuhlcurling hinzugekommen: das Mixed-Doppel. Deutschland wird im Rollstuhlcurling keine Mannschaft entsenden, hofft aber, in allen weiteren Sportarten vertreten zu sein: Para Ski alpin, Para Biathlon, Para Langlauf, Para Snowboard und Para Eishockey.
Wie verläuft die Qualifikation für die Spiele?
In den Schneesportarten sind die Position in den Weltranglisten der entscheidende Richtwert für die Qualifikation zu den Spielen. Nach Ablauf der diesjährigen Saison werden auf dieser Grundlage am 1. Juni die Startplätze durch die Fédération Internationale de Ski (FIS) und der International Biathlon Union (IBU) zugeteilt.
Wichtig zu wissen: Dies bedeutet nicht, dass die Sportler/-innen, die einen Qualifikations-Slot durch ihre Weltranglistenplatzierung für ihr Land gesichert haben, automatisch an den Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo teilnehmen werden. Vielmehr bedarf es noch einer internen Qualifikation, bevor die Nominierungskommission des Deutschen Behindertensportverbands voraussichtlich Anfang Februar 2026 über die Teilnahme entscheidet. Etwas anders verläuft die Qualifikation im Para Eishockey. Hier kann sich die deutsche Mannschaft bei der WM in Buffalo (USA, 24. bis 31. Mai) direkt für die Spiele qualifizieren. Dafür müsste sich das Team des neuen norwegischen Cheftrainers Ole Sundstǿl unter den besten fünf Nationen des Turniers platzieren. Die Konkurrenz ist allerdings stark: Neben dem amtierenden Weltmeister Kanada trifft die deutsche Auswahl in der Vorrunde auf die Weltranglistenvierten und -fünften aus China und Südkorea. Doch das ist nicht die einzige Chance auf eine Teilnahme.
„Es wäre ein Riesenerfolg, wenn sich das Para Eishockey-Nationalteam bereits bei der WM qualifizieren könnte. Das würde die Mannschaftsgröße des gesamten Team D Paralympics auf einen Schlag verdoppeln. Sollte es im Mai nicht klappen, bleibt noch das Qualifikationsturnier Ende des Jahres, bei dem noch zwei weitere Startplätze vergeben werden. Leicht wird es nicht – die letzte Teilnahme an den Paralympics war 2006 in Turin“, so der Vizepräsident Leistungssport, Dr. Karl Quade.
Was ist vom Team D Paralympics in Mailand & Cortina zu erwarten?
Die Leistungen im aktuellen Winter geben durchaus Grund zur Zuversicht. Bei den diesjährigen Weltmeisterschaften im Para Ski alpin, Para Biathlon und Para Langlauf gewannen die deutschen Athlet*innen 21 Medaillen – fünf in Gold, neun in Silber und sieben in Bronze. Diese Zahlen stimmen Karl Quade im Hinblick auf die Spiele in Norditalien zuversichtlich: „Die bisherigen Erfolge machen uns optimistisch. Neben Anna-Lena Forster und Anna-Maria Rieder im alpinen Skisport sowie Leonie Walter, Anja Wicker oder Marco Maier im Para Ski nordisch haben wir viele Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die bei den diesjährigen Weltmeisterschaften und Weltcups erfolgreich waren. Wir sind auf einem guten Weg in Richtung der Winterspiele 2026.“
So hofft das Team D Paralympics auf eine gute Ausbeute. Im ewigen Medaillenspiegel liegt Deutschland mit nur drei Goldmedaillen Rückstand knapp hinter Norwegen. Insgesamt hat Deutschland mit 364 Medaillen bei den Winterspielen die meisten aller Nationen gewonnen. Bei den letzten Spielen in Peking jubelte das deutsche Team über 19 Edelmetalle – und belegte damit den vierten Platz bei den Gesamtmedaillen.
Weiterführende Links:
- Homepage DBS - Bereich Paralympics (HIER)
Text: PM DBS
Foto: Mika Volkmann / DBS
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