Die Sitzvolleyballer des Behindertensportvereins Leipzig haben die 10. Auflage des LE-Cups gewonnen. In einem hochklassigen und dramatischen Finale mit einem halben Dutzend Matchbällen für Leipzig besiegten sie am gestrigen Sonntag Atyrau PV. Der kasachische Klub ist nahezu identisch mit der Nationalmannschaft des Landes. Das Spiel um Platz drei entschied IOK Zagreb für sich. Auch diese Mannschaft bestand fast ausschließlich aus kroatischen Nationalspielern. Für den deutschen Meister Bayer Leverkusen blieb der vierte Platz. Die Rheinländer hatten zuvor auch das Halbfinale gegen die Gastgeber verloren. Damit glückte den Leipzigern die Revanche für die Finalniederlage bei der deutschen Meisterschaft Anfang November.
Wenngleich der BV Leipzig Titelverteidiger des LE-Cups war, konnte man den Heimsieg nicht unbedingt erwarten. Eine Handvoll Aktive, darunter Nationalspieler Alexander Schiffler hatten sich kürzlich dem Dresdner SC angeschlossen. „Das ist für uns sicher eine vorübergehende Schwächung, dennoch sehen wir diese Entwicklung positiv. Konkurrenz belebt das Geschäft und dass es nun eine zweite sächsische Mannschaft gibt, hilft unserem Sport“, so Leipzigs Trainer Bernd Zimmermann. Schiffler und die anderen Dresdner hatten aufgrund ihres Wohnortes ohnehin meist in Freital trainiert. Bei ihrer Turnierpremiere belegten die Dresdner Platz 7 bei zwölf teilnehmenden Mannschaften.
Der LE-Cup zählt zu einem der bestbesetzten Vereinsturnieren der Welt – neben einem in Sarajevo – entsprechend hochkarätig war die Beteiligung. Etliche Nationalspieler aus Kasachstan, der Ukraine, Kroatien, Tschechien und Deutschland waren in Leipzig am Start. Die deutsche Auswahl steht vor einem Umbruch. Nationaltrainer Rudi Sonnenbichler hört zum Saisonende auf und auch drei langjährige Leistungsträger beenden ihre internationale Karriere, darunter Leipzigs Christoph Herzog, der zu den Organisatoren des LE-Cups gehörte, und Nationalmannschaftskapitän Heiko Wiesenthal (BSV Rheinland-Pfalz). Beide waren am Wochenende mit ihren Vereinen in Leipzig am Start. Das hatte auch Jürgen Schrapp (Bayer Leverkusen) geplant, der ebenfalls aus dem Nationalteam zurücktritt. Er konnte sein Team aber nicht unterstützen – der Pilotenstreik der Lufthansa hatte seine Anreise verhindert.